Rosemarie Christensen
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Häufig kommt es vor, dass wir uns sehr schlecht fühlen, ohne ergründen zu können,
woher diese Verfassung rührt. Oft kann es auch sein, dass wir das zwar wissen,
aber nicht für uns selbst sorgen können, damit es uns besser geht. Wir fühlen uns
der Lebenssituation hilflos ausgeliefert und meinen, wir seien nicht in der Lage,
sie zu ändern - gerade so, wie es einem hilflosen Kind ergeht. Wir reagieren dann
in der gleichen Weise, wie wir auch in unserer Kindheit auf die Umstände reagiert
haben, denen wir ausgeliefert waren - mit derselben Emotionalität. Wenn wir die
Absicht haben, aus unseren Emotionen zu lernen, dann nehmen wir Kontakt
auf zu unserem „inneren Kind".
Das so genannte „innere Kind" ist unsere emotionale, instinktive Seite, die der
rechten Gehirnhälfte zugeordnet ist. Es kann auch dem Unbewussten gleichgesetzt
werden und unseren bisherigen emotionalen Erfahrungen.
Wenn wir uns dieses Kindes nicht bewusst sind, dann deswegen, weil wir es für
unwichtig gehalten haben.
Dieses Kind kennenzulernen, es wahrzunehmen, ist für manche Menschen schwer.
Zu Beginn der Auseinandersetzung damit ist es hilfreich, es sich bildlich
vorzustellen, so zu tun, als gebe es physisch in unserem Bauchraum ein kleines
Kind, uns selbst in unserer Kindheit. Damit beginnt ein Prozess, in dem wir lernen,
zu unterscheiden, ob unser inneres Kind gerade zu uns spricht oder unser
erwachsenes Ich. Damit beginnt ein Prozess, in dem wir lernen, einen regelrechten
Dialog zu führen mit diesem Kind.
Weil es nicht immer einfach ist, sich sein inneres Kind vorzustellen, kann man sich
zunächst Fotos aus der Kindheit betrachten. Man kann auch in Hypnose oder
meditativ in die eigene Kindheit zurückkehren, um sich dort zu begegnen,
sich selbst liebevoll in den Arm zu nehmen und mit diesem Kind zu sprechen,
vor allen Dingen, ihm gut zuzuhören.
Wichtig ist, sich seiner Einstellung diesem Kind gegenüber bewusst zu werden:
Nehme ich es an? Nehme ich es ernst? Behandle ich es respektvoll und liebevoll?
Oder meine ich vielmehr, es solle still sein, ich müsse „über seinen Kopf hinweg"
für es handeln, ohne ihm weiter Beachtung zu schenken. Genau das tun wir,
wenn wir unsere Gefühle nicht genug wahrnehmen und nicht auf unsere
eigenen Bedürfnisse eingehen.
Geprägt wurde diese Einstellung zu uns selbst von unseren Vorbildern und
Erfahrungen, die wir in unserer Kindheit gemacht haben. Geprägt wurde die Art,
wie wir uns selbst behandeln, durch die Worte, die wir von klein auf zu hören
bekommen haben, etwa:
„Du musst jetzt tapfer sein, ein Indianer kennt keinen Schmerz"
„Eigenlob stinkt"
„Was auf den Tisch kommt, wird gegessen, und zwar aufgegessen, gleichgültig,
ob Du Hunger hast oder nicht"
„Man muss immer erst den anderen helfen und sollte nicht dauernd
an sich selbst denken"
u.v.m.
Die intensive Auseinandersetzung mit diesen Einstellungen zum „Kind in uns"
bringt uns schließlich dazu, dieses Kind bewusster wahrzunehmen, anzunehmen,
zu respektieren, ihm zuzuhören, es ernst zu nehmen, es liebevoll zu behandeln.
Wir können uns durch viele Methoden darin üben, uns selbst achtsam,
den eigenen Bedürfnissen entsprechend, zu behandeln. Wir müssen bisherige
emotionale Erfahrungen nicht wiederholen, sondern können neue Wege gehen
im Umgang mit uns selbst.